"Hakuna Matata" - Eine Lebenseinstellung
- Susanna Rasch Autorin

- 21. Dez. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Jan.
Die Kunst, das Leben leichter zu nehmen

„Hakuna Matata“ – vielleicht hast du dazu gleich den Ohrwurm aus „Der König der Löwen“ im Kopf. Aber es ist mehr als nur ein Disney-Hit. Es ist eine Lebenseinstellung, eine Lebensphilosophie, die ich auf der wunderschönen Insel Sansibar am eigenen Leib erleben durfte.
Sansibar allein klingt schon wie ein Traum. Der Sand so weiß wie Zucker, das Meer in seinen blaugrünen Farbschattierungen und die Menschen mit einer Gelassenheit ausgestattet, die man hierzulande fast nur noch kennt, wenn der Kaffee endlich durch ist und man auf dem Weg zur Arbeit nicht im Stau steht.
Was bedeutet eigentlich „Hakuna Matata“?
Aus dem Swahili übersetzt heißt es so viel wie „keine Sorgen“, doch es geht tiefer.
Es ist eine Lebenseinstellung, eine Haltung gegenüber dem Leben und seinen Herausforderungen. Es geht darum, den Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen gelassener anzunehmen, ohne sich von negativen Gedanken und Emotionen überwältigen zu lassen. Natürlich ist das Leben oft chaotisch, unberechenbar und manchmal auch unbequem, aber das bedeutet nicht, dass wir den Spaß und das Lachen ganz vergessen sollen.
Stell dir vor, wir könnten alle ein bisschen mehr Gelassenheit, eine extra Portion innerer Ruhe und eine ordentliche Prise Humor in unser Leben packen. Vielleicht ist das genau das Geheimnis, das Leben wirklich zu genießen.
Weniger Drama und mehr Lächeln, weniger Sorgen und mehr „Hakuna Matata“.
In unserer von Stress, Hektik und Unsicherheit geprägten Welt kann „Hakuna Matata“ auch eine wertvolle Erinnerung daran sein, dass das Glück nicht in äußeren Umständen, sondern in unserem eigenen Denken und Handeln liegt. Es soll uns zeigen, dass wir immer die Wahl haben, wie wir auf die Herausforderungen des Lebens reagieren, und dass wir jederzeit die Möglichkeit haben, uns für das Glück zu entscheiden.
Neulich habe ich meinen Terminkalender angeschaut und der glich dem Drehbuch für einen Actionfilm mit mir in der Hauptrolle als gehetzter Held ohne Mittagspause. Kommt dir das irgendwie bekannt vor?
Ich habe für einen Moment innegehalten und einfach das aufgeschrieben, was ich heute schon geschafft habe. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Und in dieser Hakuna-Matata-Superheldlaune spielen die dreckigen Fenster und das Chaos in der Küche überhaupt keine Rolle mehr.
Sieh es als eine liebevolle Einladung, den Alltag mit mehr Leichtigkeit zu betrachten, die Schwere loszulassen und mit einem Lächeln dich selbst zu umarmen.
Klingt simpel, ist aber gar nicht immer so einfach.
Der Moment auf Sansibar, in dem ich das Hakuna-Matata-Gefühl verstanden habe, war eine Begegnung der dritten Art. Die Hängematte und ich.
Ich wollte in einer dieser Konstruktionen am Strand chillen, wie man es aus den Hochglanzmagazinen kennt. Entspannt mit einem Cocktail in der Hand, den Blick aufs Meer gerichtet, die Sonne auf der Haut ... Nun ja, meine Realität sah eher nach einem gestrandeten Wal im Netz aus. Der Höhepunkt? Ein gerissenes Seil mit einer grandiosen Bruchlandung im Sand.
Zuerst dachte ich: Wie peinlich!
Dann erkannte ich: Hakuna Matata!
Denn genau das bedeutet es: Nimm es leicht und mit Humor, selbst wenn du mit dem Gesicht im Sand liegst.
Klar, im Urlaub ist immer alles leichter und einfacher.
Hier ein paar Ideen, wie du vielleicht „Hakuna Matata“ im Alltag umsetzen kannst:
1. Schraub die Erwartungen runter
Nicht jeder Tag muss ein Marathon sein. Oft setzen wir uns selbst unter Druck, immer mehr zu leisten, perfekt zu sein oder allen Erwartungen gerecht zu werden. Doch warum eigentlich? Das Leben ist kein Wettbewerb um die meisten Häkchen auf der To-do-Liste. Indem wir bewusst einen Gang herunterschalten und uns von unrealistischen Ansprüchen und Erwartungen verabschieden, gewinnen wir Zeit und Raum für das, was wirklich wichtig ist.
Neulich mein Plan für den perfekten Sonntag: Kuchen backen, das Wohnzimmer aufräumen, die Kinder bespaßen und zwischendurch noch am Roman schreiben. Ambitioniert, oder? Zwei Stunden später stand ich in der Küche, die aussah, als wäre ein Tornado durchgefegt, der Kuchen kam als unförmiger Klumpen aus dem Ofen, und die Kinder waren dabei, das Bad unter Wasser zu setzen.
Ich habe mich auf die Couch gesetzt, meine Augen geschlossen und einfach bewusst geatmet.
Weniger ist oft mehr. Und manchmal ist das Beste, was du tun kannst, einfach mal nichts zu tun und dir eine Pause zu gönnen, auch wenn das Chaos um dich herum tobt.
2. Schöpfe Kraft aus den kleinen Momenten
Ein weiteres Geheimnis des sorglosen Lebens liegt in den winzigen Augenblicken, die wir oft im Stress des Alltags übersehen. Ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht, das Lächeln eines Fremden auf dem Parkplatz oder der erste Schluck von deinem Lieblingskaffee. Das sind die Momente, die uns aufladen. Wenn wir uns bewusst Zeit nehmen, diese kleinen Freuden wahrzunehmen, schenken wir uns selbst eine Pause vom ewigen Hetzen und Rennen.
Sie erinnern uns daran, dass das Leben nicht nur aus großen Meilensteinen besteht, sondern aus vielen kleinen, oft unscheinbaren Momenten, die zusammen ein wunderschönes Bild ergeben. „Hakuna Matata“ bedeutet auch, innezuhalten und diese Augenblicke wirklich zu erleben. Denn am Ende sind es genau diese kleinen Dinge, die uns die größte Freude bereiten können.
Und wenn du es wirklich mal ausprobierst, wirst du merken, dass das Leben jeden Tag ganz viele kleine Wunder für dich bereithält.
3. Lache über dich und das Leben
Mal ehrlich, wie oft nehmen wir uns viel zu ernst? Wir stolpern über einen Kieselstein, kleckern uns mit Tomatensoße voll oder legen bei einer Präsentation die falsche Folie auf.
Aber genau diese kleinen Pannen sind es doch, die uns menschlich machen. Wenn wir anfangen, über unsere eigenen Unzulänglichkeiten zu lachen, lösen sich viele Spannungen von selbst. Auch wenn das Leben sich oft als Meister des schwarzen Humors zeigt: Ausgerechnet, wenn du es eilig hast, platzt die Tüte Zucker, beim letzten Schluck Kaffee zauberst du einen Kaffeefleck auf die Bluse, oder das Auto springt nicht an.
„Hakuna Matata“ bedeutet, diese Momente nicht als Drama, sondern als Anekdoten zu sehen, die du später mit einem Lachen erzählen kannst.
Denn Lachen ist der beste Weg, dem Leben zu zeigen, dass es dich nicht so leicht kleinkriegen kann.
Warum wir alle mehr „Hakuna Matata“ brauchen
Wir sollten es nicht nur als witzigen Spruch auf einem T-Shirt aus dem Urlaub mitbringen, sondern wirklich versuchen, unser Leben damit besser zu meistern.
Wusstest du, dass 85 % unserer Sorgen niemals Wirklichkeit werden? Wir verschwenden so viel Energie darauf, uns über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die wir gar nicht beeinflussen können.
Wenn das Wetter schlecht ist, ist es schlecht. Punkt. Da hilft kein Fluchen. Vielleicht hast du stattdessen jetzt endlich Zeit, das Buch zu lesen, das schon seit Monaten dafür im Regal steht, oder du gönnst dir ein Entspannungsbad.
Es geht darum, flexibel zu bleiben und das Beste aus dem zu machen, was uns das Leben gerade bietet.
Und ja, es wird Tage geben, an denen das schwerfällt. Aber selbst an diesen Tagen kannst du dir sagen: „Ich probiere es morgen nochmal.“ Denn letztlich ist „Hakuna Matata“ keine Perfektion, sondern eine Lebenseinstellung und die kannst du jeden Tag neu wählen.
Also, worauf wartest du? Probier es aus und schau, wie viel leichter und entspannter das Leben plötzlich werden kann.
In diesem Sinne: „Hakuna Matata“
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